Erlebe unsere Highlight-Tour durch das Futurium in Deutscher Gebärdensprache. Im Haus der Zukünfte dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir leben? In der Ausstellung erfährst du, wie die Medizin von morgen aussieht oder welche Aufgaben Roboter für uns übernehmen können. Und wie steht es um unser Miteinander? Hier geht’s um die Demokratie der Zukunft, aber auch woher die Dinge unseres täglichen Lebens kommen. Wir zeigen dir, wie wir Menschen die Natur zum Vorbild nehmen und sie gleichzeitig bewahren können. Im Futurium Lab lernst du frische Ideen für die Zukunft kennen. Werde Stadtplaner*in, erfahre, wie du Umweltdaten zuhause messen kannst, oder stell dich in unsere künstlich-intelligente Wahlkabine. Los geht’s!

Ausstellung

Wie wollen wir leben? Jetzt und in Zukunft?


Soll es einfach so weitergehen? Oder wollen wir unsere eigenen Zukunftsbilder entwerfen? Unsere Zukünfte aktiv gestalten?


Wir stellen heute die Weichen für unsere Zukunft. Dazu brauchen wir Mut und Wissen. Wir müssen die großen ökologischen, politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen verstehen und deren Widersprüche durchschauen. 


Doch das Futurium malt keine fertigen Zukunftsvisionen und -szenarien für die Welt von morgen. Es sucht nach Bausteinen, aus denen sich viele mögliche Zukünfte errichten lassen. 


Und vielleicht ist ja für dich… oder für dich… oder für dich etwas dabei? Ein Blick in deine und unsere Zukunft?


Die Ausstellung gliedert sich in drei große Bereiche – die so genannten „Denkräume“ mit den Themen Natur, Mensch, Technik.


Im „Denkraum Natur“ geht es um die Frage, wie ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur in Zukunft möglich sein kann. Lösungen gibt es: von umweltfreundlichen Baustoffen über die Nutzung der Sonnenenergie bis hin zu einer Welt ganz ohne Müll.


Der „Denkraum Mensch“ nimmt unsere Gesellschaften unter die Lupe. Welche Werte sind uns wichtig? Wie wäre eine Welt ohne Grenzen? Wie wäre es, wenn fast alles, was wir brauchen, von „nebenan“ kommt? Wie machen wir unsere Demokratien noch demokratischer?


Der „Denkraum Technik“ schließlich thematisiert den technischen Fortschritt. Hier geht es um die Medizin der Zukunft, um Robotik, um gewaltige Datenströme und neue Wege der Fortbewegung. 


Denn eins ist heute schon klar: Die globalen Herausforderungen brauchen neue und kreative Antworten. Nur so gelingt uns auch in Zukunft ein gutes Leben.

Ein Überblick zur Ausstellung

Hier am Anfang der Ausstellung wartet der Roboter Pepper auf dich.


Pepper erklärt dir, wie das mit den Armbändern funktioniert. Du findest sie im Tisch direkt vor ihm. Nimm dir eins aus der linken Öffnung.


Das Armband ist dein Begleiter auf der Entdeckungstour durchs Futurium – und durch alle möglichen Zukünfte, die dir hier begegnen werden.


Zukünfte?! Also gibt es mehrere davon?


Na klar. Jedes Leben, jede Persönlichkeit und auch jede Zukunft sind individuell. Es kommt auf die Interessen und Lebensumstände der Menschen an, auf die Entscheidungen, die sie treffen, und die Wege, die sie einschlagen.


Wenn dich bestimmte Themen besonders interessieren, kannst du sie mit deinem Armband sammeln und später dazu online mehr erfahren. 


Außerdem wirst du in der Ausstellung Stationen finden, an denen du Zukunftsvisionen bewerten kannst. Halte dein Armband einfach an die entsprechende Antwort; sie wird dort gespeichert.


Am Schluss deines Rundgangs kannst du dann über die Wendeltreppe hinter dir auf die Galerie gehen, zur Zukunftsmaschine. Hier gibst du dein Armband wieder ab, es wird ausgewertet und du erhältst eine Karte mit deinem eigenen Zukunftsbild. Mit dem Code auf der Karte kannst du online mehr zu deinen ganz persönlichen Lieblingsthemen erfahren, die du während deines Besuchs gespeichert hast.

Armband für unterwegs

Hier beginnt deine Reise in die unterschiedlichen Zukünfte.


Mit welchen Entscheidungen stellen wir heute die Weichen für morgen?


Was bringen wir aus unserer Geschichte mit, und wie schauen wir in die Zukunft? Ängstlich? Hoffnungsvoll? Neugierig?


Und welche Ideen werden die Welt verändern? Werden wir Heuschrecken frühstücken? Wird unser Strom irgendwann vom Mond kommen? Solche Fragen führen uns direkt in die Zukunft.


Welche Fragen beschäftigen dich? Und welche Fragen haben sich frühere Generationen gestellt?


In den letzten 200 Jahren hat die Menschheit eine „Große Beschleunigung“ erlebt. Das Leben hat sich radikal verändert. Vielen Menschen geht es so gut wie nie zuvor: Lebenserwartung, Gesundheitsversorgung und Wohlstand sind gestiegen, die Arbeitsbelastung ist gesunken. Doch aus den Fortschritten haben sich auch Schwierigkeiten entwickelt: Armut und Reichtum sind zunehmend ungleich verteilt, die Menschheit ringt mit der Klimakrise.


Im „Spannungsfeld Zukunft“ hängt alles miteinander zusammen. Von Bedürfnissen und Gefühlen über Forschung, Wirtschaft und Politik bis hin zum Klima, dem Universum und der Zeit: Jede Veränderung hat Einfluss auf die Zukunft.


Die Zukunft ist offen und vielfältig – ein weit verzweigtes Netz an Möglichkeiten. Wir können sie gestalten: mit unserem Handeln, mit unseren Träumen, Ideen und Wünschen.

Fragen an die Zukunft

Die Überwindung von Armut und Hunger, der Erhalt der Artenvielfalt und der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur, die freie Entfaltung des Einzelnen.


Für viele dieser Herausforderungen unserer Zeit gibt es keine einfachen Lösungen. Es bleiben Leerstellen. Und das Futurium hat zeitgenössische Künstler*innen gebeten, sich mit diesen ungelösten Fragen zu beschäftigen. 


Pluralität und Mitbestimmung sind das Thema der österreichischen Künstler*innen Katharina Mischer und Thomas Traxler. Am Rande ihres Netzwerks findest du verschiedene Gesellschaftsordnungen, in denen Macht und Mitbestimmung unterschiedlich verteilt sind. Was passiert, wenn du die Knöpfe drückst? Und was geschieht, wenn du deine Hand einfach nur über das Netzwerk gleiten lässt? Probier‘ es aus!


Der franko-marokkanische Künstler Hicham Berrada hat sein Werk dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage gewidmet und künstliche Ökosysteme geschaffen. In seiner Arbeit „Tranche Présage #5“ bilden sich kleine Schöpfungsmomente ab:
Durch unterschiedliche chemische Reaktionen wachsen bizarre Landschaften. Sie erscheinen mystisch, doch sie sind durch menschlichen Eingriff entstanden.


Unter der hohen, schrägen Haube geht es um die ungleiche Verteilung von Nahrungsmitteln: Überfluss und Verschwendung in vielen Industrienationen, Mangel und Hunger in einigen Ländern des Globalen Südens. Für ihre barock anmutende Plastik verwendete die Künstlerin Sonja Alhäuser pflanzliches Fett aus industrieller Produktion: Margarine.


Krieg, Gewalt und deren Überwindung beschäftigen den Künstler und Friedensaktivisten Gonçalo Mabunda. Als Anfang der 1990er Jahre in Mosambik ein jahrelanger Bürgerkrieg endete, wurden sieben Millionen Waffen eingesammelt und entschärft. Mabundas „The Throne of the Sunset“ besteht aus solchen Patronenhülsen, Pistolen und Gewehrgriffen – eine umfassende Reflexion über das Streben nach Macht, den Tod und das Leid unzähliger Menschen, zerstörte Städte und verwüstete Landschaften. 


Um Gesundheit und medizinische Versorgung geht es am Beispiel von Wolfgang Ganters Werk. Der Künstler hat unterschiedliche Bakterienkulturen auf alten Dias angesiedelt – mikroskopisch kleine Organismen. Bakterien sind überall, doch welche sind lebenswichtig, welche bedrohlich? In seinem Werk fressen sich die Bakterien in die dünne Gelatineschicht der Dias, sie verändern das Bild und erwecken es zu neuem Leben – unsichtbar und doch eindrücklich.

Leerstellen

Technik! Roboter! Riesige Datenmengen! Beamen statt Busfahren! Und vielleicht sogar ewiges Leben?


Ganz klar: Hier geht es um innovative Forschung, um Erfindungen und den „Aufbruch zu neuen Horizonten“, der genau hier beginnt.


Siehst du das Leuchten am Horizont? Nun gut, hier, im „Denkraum Technik“, leuchten vor allem die Wände. Doch sie künden von den großen Versprechen des technischen Fortschritts.


In den fünf Gängen wandelst du auf den Pfaden der Forschung und entdeckst entsprechende Lösungen aus der Gesundheitsforschung, der Robotik, der Datenverarbeitung, der Mobilitätsforschung und der Bewältigung der Klimakrise…


… und das alles im Handumdrehen, über AR-Anwendungen und Gestensteuerung.


Denn die Interaktionen der Zukunft werden berührungsfrei und intuitiv zu steuern sein.


Technischer Fortschritt eröffnet neue Möglichkeiten. Die Erfindungen und Entwicklungen nehmen uns Arbeit ab, sorgen dafür, dass wir länger und gesünder leben, dass wir weiter reisen und bequemer kommunizieren können.


Die neuen Technologien spielen eine große Rolle in unserem Leben. Und viele Menschen sind davon begeistert.


Andere sind sich nicht so sicher. Denn können wir die technologischen Entwicklungen wirklich alle überblicken? Können wir sichergehen, dass wir keine Risiken in Kauf nehmen, die wir nicht beherrschen können? Muss man wirklich alles machen, nur weil man es kann?


Der technische Fortschritt geht uns alle an. Und deswegen sollten wir alle mitentscheiden: Wie es weitergeht. Welche Technologien entwickelt werden sollen. Unter welchen Bedingungen und in welchen Grenzen.

Aufbruch zu neuen Horizonten: Denkraum Technik

Sie heißen Stanley, AILA, Sophia oder Deep Blue.


Roboter haben vielfältige Formen und Fähigkeiten. In naher Zukunft könnten sie für die unterschiedlichsten Aufgaben eingesetzt werden.


Roboter sind programmierte Maschinen, die eine spezielle Aufgabe möglichst perfekt ausführen. Trotzdem beherrschen sie immer nur einen kleinen Teilbereich aller möglichen Aufgaben.


Roboter sind komplexe, lernende Systeme, die ständig weiterentwickelt werden…


… und die sich – wie in einem Stammbaum – meist aus der jeweils vorangegangenen Version entwickeln.


Von den kleinen „kybernetischen Schildkröten“ auf Rollen, die der britische Neurophysiologe William Grey Walter Mitte des 20. Jahrhunderts schuf, bis hin zu hochkomplexen Systemen, die besondere Eigenschaften aufweisen: Roboter beherrschen die menschliche Sprache, sie können Schachprofis besiegen oder schwere Objekte bewegen.


Heute existieren die unterschiedlichsten Robotertypen nebeneinander, die sich durch die jeweiligen Fertigkeiten voneinander unterscheiden.


Die Entwicklung geht weiter, sie ist längst nicht abgeschlossen. Wird der Stammbaum sich weiter verzweigen? Oder werden die einzelnen Stränge wieder zusammengeführt? Wird irgendwann der Superroboter gebaut, der alles kann? 


Den gibt es bislang nur in Hollywood. Eines aber ist sicher: Die Roboterwelten der Science-Fiction-Filme prägen unsere Vorstellung von der Zukunft und inspirieren uns… nicht nur im Kino.

Roboter sind...

Wie gesund bin ich? Wird es mir immer gut gehen? Habe ich eine Erkrankung, von der ich gar nichts weiß? Und wenn ja, was könnte und was will ich dagegen tun?


Wer den eigenen genetischen Bauplan kennt, kann Risiken ermitteln und ein wenig in die Zukunft blicken – muss aber auch viele Entscheidungen treffen.


Du kannst es ja mal ausprobieren! An dem runden Tisch findest du einen Buzzer. Wenn du ihn drückst, beginnt die Genlotterie sich zu drehen. Dein fiktives Genom wird zusammengestellt und auf deinem Armband gespeichert.


An einer der Diagnosestationen an der linken Wand kannst du es entschlüsseln lassen. Halte dein Armband an die Station mit dem Symbol, das auch auf deinem Armband ist. Schon wird dein fiktiver genetischer Code entschlüsselt.


Halte nun deine Hand etwa 30 Zentimeter über den Scanner. Sobald ein Punkt aufleuchtet, hat dich der Scanner erkannt und du kannst mit der Diagnosestation kommunizieren. Hier erfährst du mehr über dein fiktives genetisches Los.


Chamäleonitis, Hatschi-Syndrom oder Schneckose: Welche fiktiven vererbbaren Erkrankungen werden bei dir diagnostiziert? Wie äußern sie sich und wie gefährlich sind sie?


Und vor allem: Wie wirst du im Laufe deines Lebens mit ihnen umgehen? Welche Therapien gibt es, und für welche Art der Behandlung wirst du dich entscheiden?


Wirst du in deinen genetischen Bauplan eingreifen? Oder versuchen, die Symptome zu kurieren? Oder wirst du gar nichts machen und dich mit der Krankheit arrangieren?


Und schließlich: Wollen wir als Gesellschaft all diese Möglichkeiten nutzen? Und wie würde sich dadurch unser Miteinander verändern?


An den Exponaten rundherum erfährst du dazu mehr.

Code des Lebens entschlüsseln

Nimm Platz, streck dich aus oder lass die Beine baumeln. Hier kann geschaukelt und gelümmelt werden.


Hier, im „Denkraum Mensch“, geht es um dich und um mich und um ihn und um sie… eben um uns alle.


Um die gemeinsame Sache.


Die Welt ist ein Dorf, und hier auf dem Dorfplatz soll Raum für alle sein. Und alle sollen mitreden können: Was braucht es für ein gutes Leben? Was soll sich ändern? Und wie kann jede und jeder Einzelne die Veränderungen mitgestalten?


Im „Denkraum Mensch“ geht es um das Zusammenleben der Menschen – in einem Dorf, in einem Land und auf der ganzen Welt: Die Globalisierung stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Denken und handeln wir global oder lokal oder beides? Wie können Arbeit, Wissen, Können und Ressourcen gerecht aufgeteilt werden? Welche Grenzen gibt es und wo verlaufen sie? Und wie wichtig ist es uns, im Alltag und in der Politik mitbestimmen zu können?


Viele Fragen! Doch eins ist jetzt schon klar: Es gibt keine Antwort, die für jeden und alle gültig ist.


Es ist eben alles im Schwung.

Gemeinsame Sache: Denkraum Mensch

Blitzen, Blinken, Leuchten …


Ist hier was los! 


Komm ran und mach mit: Sag deine Meinung, stimme ab und entscheide!


Je mehr du dich an den gelben Tischen einbringst, desto mehr erstrahlt die Skulptur. 


Hier geht es um Demokratie. Um Mitbestimmung und Interaktion. Denn davon – vom Mitmachen! – lebt die Demokratie.


Welche Themen müssen auf die Tagesordnung? 


Wo braucht es mehr Mitsprache im Alltag? 


Was wollen wir von Grund auf an unserer Demokratie ändern? 


Hier kannst du es ausprobieren. 


Leg den Schalter um für mehr Minderheitenrechte. Oder die Vertretung von Bäumen und Flüssen in Parlamenten. 


Du kannst streiten oder Kompromisse eingehen. Wie kommt ihr – du und deine Mitstreiter*innen – zur Entscheidung? 


Ein Gesetzesvorschlag passt dir nicht? Oder muss da nochmal nachgebessert werden? Zeit für eine Kurskorrektur. 


… und was sind das für bunte Tafeln in der Mitte? 


Dort erfährst du mehr über das Fundament der Demokratien, ihre Grundwerte: Freiheit, Gleichheit, Solidarität und Kontrolle.


Jetzt aber los: Zeit, dich für die Demokratie ins Zeug zu legen! Demokratie geht uns alle an.

Wie geht es mit uns vielen?

Tür auf!


Nein! Tür zu!


Ja, was denn nun?


Wenn unsere Lebensmittel sprechen könnten, dann ginge es hoch her in unseren Kühlschränken!


Da jammert der kalifornische Weißwein über seinen Jetlag, die regionale Frischmilch fordert ihr Hausrecht ein. Und die hippe Avocado hält sich für eine geborene Berlinerin… obwohl sie vom Mittelmeer kommt.


Die meisten Lebensmittel haben eine weite Reise hinter sich. Doch die langen Transportwege schaden dem Klima. Für die intensive Landwirtschaft werden Regenwälder abgeholzt und Böden überdüngt. Und viele Menschen arbeiten in der Lebensmittelindustrie unter sehr schlechten Bedingungen.


Wie wäre es also, wenn wir unsere Nahrungsmittel nicht mehr um die halbe Welt transportieren würden? Wenn sie direkt „von nebenan“ kämen? Wenn wir unser Obst und Gemüse selbst anbauten? Da, wo sie auch verbraucht werden?



Das Streitgespräch von Milch, Käse, Wein und Co. ist in Zusammenarbeit mit dem Berliner Satiriker Tilman Lucke entstanden und zeigt die Absurdität des globalisierten Lebensmittelmarktes. Doch es sind Lösungen in Sicht: Der Anbau von Gemüse mitten in den Großstädten oder solidarische Vermarktungsstrategien – das sind neue und alte Lösungen… und gute Ideen, die wieder verstärkt genutzt werden.

Lebensmittel von nebenan

Was wächst denn hier in den Raum hinein?


Eine raumgreifende, organische Holzinstallation setzt den „Denkraum Natur“ in Szene. Sie besteht aus wenigen Grundformen, die ein immer neues, sich nicht wiederholendes Muster bilden. Sie hat keinen einzigen rechten Winkel und ist dennoch in sich stabil. 


Die genaue Position ihrer 2.000 Holzelemente und über 10.000 Metallteile ist von einem Algorithmus berechnet worden. Beim Aufbau dieser komplexen Struktur trugen die Mitarbeitenden Mixed-Reality-Brillen, durch die der Bauplan für die Skulptur als Hologramm im Raum sichtbar wurde. 


Natur, Mensch und Technik sind unauflöslich miteinander verwoben. Doch wenn wir ein ökologisch nachhaltiges Miteinander gestalten wollen, sollten wir künftig die Natur berücksichtigen, uns an ihr orientieren und von ihr inspirieren lassen.


Sei es im Wald, auf den Äckern oder im Meer – die größten Teile der Natur sind heute nicht mehr unberührt, sondern gestaltet und menschengeformt. Mikroplastik treibt bis in jeden Winkel der Ozeane, unsere Landschaften bestehen aus riesigen Ackerbauflächen, für Seltene Erden oder andere Bodenschätze wird die Erde aufgerissen.


Gibt es die unberührte Natur überhaupt noch? „Zurück zur Natur“ heißt heute doch: zurück zu einer „Neo-Natur“.


Um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten, muss vor allem die Natur, müssen Arten und Lebensräume geschützt werden. Nur dann können wir auch für die Zukunft aus der Natur lernen und neue Technologien, Produkte und Verfahren entwickeln.

Natur neu denken: Denkraum Natur

Willkommen im Stadtdschungel!


Wie könnten die Städte von morgen aussehen? Aus welchen Elementen sollen sie bestehen und welche Eigenschaften sollten sie haben?


An der Wand, die aus wabenförmigen Modulen zusammengesetzt ist, haben Architekt*innen, Kreative und Besucher*innen des Futuriums ihre Ideen zusammengetragen. Da geht es um Visionen…


…und um ganz konkrete Ideen und Umsetzungen:


Wollen wir in Baumhäusern wohnen? Unsere Gärten und Parks unter die Erde verlegen? Hochhäuser aus Holz, recycelten Materialien oder nachwachsenden Rohstoffen bauen? Oder sogar ganze Städte nur aus Bambus?


Einige Visionär*innen träumen vom Obst- und Gemüseanbau entlang von Häuserfassaden oder auf vertikalen Farmen. Andere vom Urlaub auf dem Mars oder vom Leben auf dem Mond. Manche planen Gebäude, die sich über Mangrovenwälder spannen, entwerfen schwimmende Wohnplattformen oder Austernbänke, die den Seegang bändigen und das Wasser reinigen.


Vielleicht könnten die Gebäude der Zukunft auch wieder von Menschen und Tieren gleichermaßen bewohnt werden? Vielleicht könnten sich Radwege bis hoch in die dritte Etage schlängeln? Vielleicht könnten naturnahe Rückzugsorte direkt am Arbeitsplatz eingerichtet werden?


Die Ideen für eine menschen- und naturfreundliche Stadt der Zukunft sind ungezählt…


… und erbaulich!

Im Stadtdschungel

Die Menschheit wächst; es wird mehr Wohnraum gebraucht. Doch die bisher verwendeten Baustoffe – Stahl und Beton – belasten das Klima und die Umwelt.


Neue Baumaterialien müssen her!


Weltweit arbeiten Forscher*innen an Gebäuden, die aus natürlichen Ressourcen bestehen – eben einem echten „Stadtdschungel“! Da gibt es Holz, Bambus, Lehm…


… und Pilze! Ja, genau! Pilze! Oder besser: die Wurzeln der Pilze, das so genannte Myzelium. Auf Holzspänen oder anderen pflanzlichen Abfällen angesetzt, verdichtet es sich innerhalb weniger Tage zu einem schwammartigen Gewebe, das passgenau in jede Hohlform hineinwächst. Sind die gewünschte Form und Größe erreicht, lässt man die Masse trocknen, der Pilz stirbt ab und fertig ist der Baustein.


Die einzelnen Bauelemente können dann durch Bambusplatten miteinander verbunden werden. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der fest und flexibel zugleich ist.


Es werden also ausschließlich organische Werkstoffe verwendet, die überdies noch direkt vor Ort herstellbar sind.


Und wenn das Gebäude irgendwann nicht mehr gebraucht wird, können seine Bestandteile ganz einfach kompostiert werden.


Vielleicht werden wir in Zukunft also in Pilzhäusern leben!

Baulemente aus Pilzen

Nicht nur Menschen und Güter reisen quer durch die Welt. Auch Fische, Vögel, Wale und viele andere Tiere sind rund um den Globus unterwegs.


Doch die verschiedenen Bewegungen sind nicht immer in Einklang zu bringen. Die Verkehrsnetze des Menschen mit ihren Autobahnen und Schiffsrouten durchschneiden die Lebensräume der Tiere und bringen Lärm und Schmutz mit sich.


Sonare, Ölplattformen, Schiffsverkehr: Auch der Geräuschpegel in den Ozeanen steigt und stört die Kommunikation der Meeresbewohner. Wale und Delphine können die Orientierung verlieren und sogar stranden.


Die Künstler*innen Jenny Kendler und Andrew Bearnot haben den Lärm in unseren Ozeanen zum Thema ihrer Installation „Whale Bells“ gemacht. Sie nahmen die versteinerten Innenohrknochen einer ausgestorbenen Walart und umgaben sie mit mundgeblasenen Glocken aus farbigem Glas, deren Form an einen Walkopf erinnert.


Doch bitte berühre die Glocken nicht! (geheimnisvoll) Es geht um den Klang dieser Walköpfe!


Vielleicht sangen so die Furchenwale, die vor Millionen von Jahren in den Ozeanen lebten. Die Künstlerin Jenny Kendler sagt:


„Vor Millionen von Jahren sangen und kommunizierten Wale in ihren unberührten Meeren, lange bevor die Menschheit begann, die Ozeane mit dem Lärm menschlicher Aktivitäten zu verschmutzen.“

Systemkipper

Hier im Lab geht es ums Mitmachen und Selbst-Entwickeln.

Das Futurium-Lab ist der Ort, an dem dein Input und deine Kreativität gefragt sind.

Entwickeln, testen, experimentieren – hier kannst du die Bausteine der Zukunft erforschen und mitgestalten. Ein paar Macher*innen haben schonmal vorgelegt: In ganz konkreten Projekten entwickeln sie Ideen und geben Antworten auf bestimmte Zukunftsthemen. Hier findest du die Prototypen und Ergebnisse ihrer Projekte.

Drei Themenbereiche erwarten dich und werfen neue Fragen auf: „Digitale Demokratie“, „Rohstoffe“ und „Mobilität“.

Verändert die Digitalisierung unsere Demokratie? Welche Chancen und Risiken bringt das mit sich? Im Lab lernst du das „Handwerkzeug“ kennen, mit dem du die digitale Demokratie der Zukunft mitgestalten kannst.

Im Bereich „Rohstoffe“ begegnen uns fünf große Rs: Die R-Strategien zeigen einen neuen Weg auf, wie wir nachhaltiger mit kostbaren Naturprodukten umgehen und Erdöl, Metalle und Mineralien durch nachwachsende Substanzen ersetzen können.

Und wie sieht es mit der Mobilität aus? Verkehrschaos und Umweltbelastungen in unseren Städten machen ein Umdenken nötig: Wie können wir neue, lebenswerte Städte gestalten, in denen sich alle Verkehrsteilnehmer*innen den Raum gleichberechtigt miteinander teilen?

Und wer gern wiederkommen möchte: Im Futurium-Lab finden regelmäßig Workshops für Schulklassen, Wochenendangebote für Familien und Open-Lab-Abende für Erwachsene statt. Du benötigst dafür kein Vorwissen und kannst einfach mitmachen! Jeden Donnerstagabend entwickeln wir in Workshops gemeinsam neue Ideen für die Zukunft. Ein Blick in die Veranstaltungen auf unserer Webseite lohnt sich.

Willkommen im Lab!

In der Demokratie ist es wie überall in unserem Alltag: Ohne Digitalisierung läuft gar nichts mehr.


Aber Digitalisierung und Demokratie – verträgt sich das überhaupt? Und wenn ja, wie?
Der Bereich „Digitale Demokratie“ macht mit interaktiven Exponaten die zukünftigen Möglichkeiten digitaler Demokratie erlebbar – wie auch die Risiken der neuen Technologien…  


In vier Stationen gehen wir der Demokratie der Zukunft auf den Grund. Wir erleben, wer wen wie beeinflusst und welche Rolle unser Handy dabei spielt. Wir generieren riesige Datenmengen und analysieren, wie sie untereinander verlinkt sind. Wir treffen gemeinsam Entscheidungen für unser Leben in der Zukunft. Und: wir geben unsere Stimme ab… oder nur unser Lächeln?


Für alle, die mitreden und mitmachen wollen, werden künstliche Intelligenz, Influencing-Tools und elektronische Mitbestimmung auch in Zukunft wichtige Themen sein.


Deswegen heißt es hier: Raus aus der Filterblase! Die hohe Kunst der Demokratie, das ist: ausprobieren, nachfragen, Entscheidungen treffen und vor allem: nicht jedem Unsinn auf den Leim gehen!

Digitale Demokratie

Der Weg zur Schule, zum Arbeitsplatz, zum Supermarkt oder Sportverein: Täglich sind wir in der Stadt unterwegs.


Wir gehen zu Fuß, benutzen die öffentlichen Verkehrsmittel, fahren mit dem Auto, dem Fahrrad, Skateboard, E-Roller…


Unsere Städte wurden mal für den Autoverkehr geplant. Jetzt müssen ganz neue Mobilitätskonzepte entwickelt werden, die auch allen anderen Verkehrsteilnehmer*innen gerecht werden. Da geht es um breitere Radwege, mehr Platz für Bus und Bahn und sogar um autofreie Innenstädte.


Im Lab kannst du an diesen neuen Konzepten mitplanen. Willst du ganz neue Fahrzeuge erfinden? An der Station hinten links, gleich neben den abgefahrenen Fahrrädern, kannst du loslegen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Oder willst du als Stadtplaner*in die Mobilität der Zukunft simulieren? Dann geh‘ zu dem Screen mit den vielen, kleinen, bunten Quadraten. An der dazugehörigen Station kannst du mit verschiedenfarbigen Bausteinen deine eigene Stadt bauen. Aber Achtung! Funktioniert deine Stadt auch im Alltag? Haben die Menschen genug Platz zum Wohnen? Zum Arbeiten? Und hast du genügend Grünflächen eingeplant?


Oder möchtest du lieber Häuser aus Recyclingmaterial entwickeln, die an jedem beliebigen Ort auf- und wieder abgebaut werden können? Vielleicht sind auch modulare Lastenfahrräder eine Option? Wenn sie schnell und unkompliziert umgebaut werden können, sind sie vielleicht das Verkehrsmittel der Zukunft?


Um den Verkehr der Zukunft in unseren Städten zu planen, brauchen wir vor allem eins: Daten! Wann ist wo wie viel Verkehr? Wo ist es ruhig? Wo gefährlich? Dafür fahren 30 SensorBikes durch Berlin. Das sind ganz normale Fahrräder, die mit einer kleinen Datensammelbox ausgestattet sind. Was sie alles messen, und welche Daten sie sammeln, erfährst du an dem interaktiven Stadtplan.


Es ist also viel in Bewegung. Starte jetzt in die Mobilität der Zukunft!

Mobilität der Zukunft

Wie wäre es, wenn Künstliche Intelligenz für uns zur Wahl gehen würde?


Geh einfach in die Wahlkabine und zieh den Vorhang hinter dir zu. Doch anstatt jetzt ein Kreuzchen zu machen, lässt du den Computer über deine Stimmabgabe entscheiden. Der entscheidende Faktor ist…dein Aussehen! Also deine biometrischen Daten. Dein Gesicht wird gescannt und mit den Fotos aller Mitglieder des Bundestags verglichen. Die Künstliche Intelligenz ermittelt dann Übereinstimmungen und gibt dementsprechend deine Stimme ab.


Ähnelst du mehr den Abgeordneten der SPD? Der CDU? Oder einer anderen Partei? Dann wählst du auch so.


Du denkst jetzt vermutlich: ‚Was für ein Quatsch! Was hat mein Aussehen mit meiner Persönlichkeit oder meinen Überzeugungen zu tun? Und warum sollte ich nicht weiterhin frei wählen dürfen?‘


Die gefakte Wahlkabine ist tatsächlich nur Unsinn. Aber trotzdem: Künstliche Intelligenz nimmt uns mehr und mehr Aufgaben ab. Und sie greift dafür auch auf unsere biometrischen Daten zurück. Zum Beispiel, wenn wir unsere Handys entsperren oder Geld von unserem Konto überweisen. 


Das ist praktisch. Aber birgt das nicht auch eine Gefahr? Bis zu welchem Punkt wollen wir unsere Freiheit in die Hände einer Künstlichen Intelligenz legen?

Eine besondere Wahlkabine

Unsere Straßen werden immer voller, der Verkehr immer unübersichtlicher.

Gerade für Fahrradfahrer*innen kann das schnell bedrohlich werden. Doch wo genau wird es brenzlig? Wo ist das größte Gedränge? Die Feinstaubbelastung am höchsten? Der Straßenbelag am holprigsten?

Auf dem Weg zu einer sicheren und fahrradfreundlicheren Stadt brauchen wir Daten mitten aus dem Geschehen.

Das Start-Up re:edu und das Futurium haben daher mobile Sensorboxen entwickelt, die ganz einfach unter dem Sattel eines Fahrrades angebracht werden können. Sie sind mit einem Mini-Computer, einem Akku, einem WLAN-Modul und mehreren kleinen Messgeräten ausgerüstet. Sobald jemand mit so einem Fahrrad unterwegs ist, sammeln die Sensoren Daten zu Umwelt und Verkehrssicherheit.

Und damit auch alle Menschen mit diesen Daten arbeiten können, übertragen die SensorBikes sie direkt ins Internet – anonym selbstverständlich.

Wer Dinge verändern und die Veränderungen begründen will, braucht Daten und Fakten – je mehr, desto besser. Daher ist die Wissenschaft der Zukunft darauf angewiesen, dass möglichst viele Menschen mitmachen und ihr Wissen mit den Forscher*innen teilen.

Bei diesem so genannten „Citizen Science Projekt“ können und sollen sich alle beteiligen. Sie helfen den professionellen Forscher*innen, große Datenmengen zusammenzutragen und die Wissenschaft zu bereichern. Und gleichzeitig bekommen sie Einblicke in aktuelle Forschungsthemen.


Denn hättest du sonst gewusst, wo es sich in Berlin am bequemsten oder am ungefährlichsten Fahrrad fahren lässt?

Datenmessen auf dem Fahrrad

Refurbish


Aufbereiten


Reduce


Verringern


Re-Use


Wiederverwenden


Repair


Reparieren


Recycle


Recyclen

Diese fünf Rs zeigen den Weg raus aus der Wegwerf- und hin zu einer Kreislaufwirtschaft.

Mit den fünf Rs würden wertvolle Rohstoffe länger genutzt und weniger schnell verbraucht, die Umwelt würde geschont. Schließlich entsteht rund die Hälfte der weltweiten Treibhausgas-Emissionen durch die Gewinnung von Rohstoffen!

Erdöl, Metalle und Mineralien könnten zukünftig in einigen Bereichen auch ganz ersetzt werden: durch nachwachsende Rohstoffe. In den gelb-grünen Vitrinen erwarten dich mehr als 50 nachhaltige Produkte – vom Straßenschild aus Hanffasern über den 3D-Druck aus Algen, bis hin zum Skateboard aus gepresstem Papier.

Die Zukunft wird also auch vor Maschinen aus Bioplastik und vor Häusern aus Pilzfasern nicht halt machen!

Und durch die Erforschung und Entwicklung neuer Materialien werden wir die Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Natur und Technologie ganz neu denken können.

Schätze der Zukunft - Ideen für die Kreislaufwirtschaft

Das war’s schon wieder!


Schön, dass du mit uns durchs Futurium gegangen bist.


Du hast verschiedene Zukünfte entdeckt…und vielleicht auch deine eigene Zukunft in den Blick genommen…


Hat sich dein Bild von der Zukunft verändert? Und wie das eigene Gefühl dazu?


Hast du vielleicht Antworten gefunden oder sind neue Fragen aufgetaucht? Und was siehst du jetzt, was du vorher nicht gesehen hast? 


Wenn du dich jetzt auf den Nachhauseweg machst, schwirren dir vielleicht ganz viele neue Fragen durch den Kopf.


Deshalb freuen wir uns, wenn du wiederkommst – zu Veranstaltungen und Workshops oder einfach nur so.


Mach‘ es gut und…bis bald!

DGS-Tour

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